Wie gesund ist CBD Öl für Hunde wirklich?

cbd öl für hunde

Uns erreichen immer wieder Fragen von Hundebesitzern zu CBD Öl: Darf ich es meinem Hund geben? Hat es auch für Hunde gesundheitsfördernde Wirkung? Worauf soll ich achten? Unsere Antwort ist:

Ja! CBD Öl ist auch für Hunde geeignet und es kann sich sehr gut auf die Gesundheit deines Vierbeiners auswirken.

Allerdings musst du bei der Gabe von CBD Öl für deinen Hund auf bestimmte Dinge achten . Welche, das werden wir dir in diesem Beitrag erklären.
Dazu haben wir uns gemeinsam mit unserem Tierarzt auf Recherche begeben. Wir erklären dir die wichtigsten Fakten zu „CBD Öl für Hunde“ und werden auch die Versprechungen der Hersteller einem Reality-Check unterziehen.

In diesem Beitrag erfährst du:

  • Was ist CBD und wie wird es hergestellt?
  • Was ist der Unterschied zwischen CBD und dem psychoaktiven THC?
  • Wie wirkt CBD im Körper deines Vierbeiners?
  • In welchen Fällen kannst du CBD Öl für deinen Hund einsetzen?
  • Worauf musst du bei der Dosierung achten?
  • Welche Nebenwirkungen kann CBD Öl bei deinem Hund haben?
  • Was sollst du bei der Auswahl eines CBD Öls für deinen Hund beachten?

Was ist CBD?

Hanf und Cannabis - doch nicht für meinen Hund!

Bei den Begriffen Hanf, Cannabis, CBD, …  denken wir unvermittelt an illegale Substanzen oder sogar Drogen. Dabei ist vielen Menschen die Bedeutung der Begriffe nicht klar. Der Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Erde. Cannabis ist der lateinische Begriff für Hanf. Seine Pflanzenbestandteile werden seit Jahrtausenden verarbeitet. Aus den Stängelfasern werden Seile gemacht, aus den Samen Speiseöl. Aus den destillierten Blättern und Blüten werden ätherische Öle hergestellt. Aus getrockneten Blättern, Blüten und Blütenständen werden aber auch psychoaktive Substanzen gewonnen.

Der nächste Verwandte des Hanfs ist übrigens der Hopfen, der für Hunde allerdings giftig ist. (Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag „Was dürfen Hunde nicht essen? 31 Nahrungsmittel, die deinen Hund krank machen.“)

Hanf - die Inhaltsstoffe

Bis heute sind in der Hanfpflanze mehr als 480 Wirkstoffe  entdeckt worden. Zu den bekanntesten zählen THC und CBD.
THC ist der berauschende Teil aus der Hanfpflanze und der Hauptbestandteil von Marihuana. Wegen seiner psychoaktiven Wirkung sind THC-hältige Produkte in den meisten Ländern illegal.
CBD (Cannabidiol) – der zweitwichtigste Wirkstoff in der Hanfpflanze – hat keine psychoaktive Wirkung. Das heißt, von CBD wird man nicht „high“.
Das CBD für CBD Öl wird aus speziell gezüchteten Hanfpflanzen gewonnen. Ihr THC-Gehalt ist extrem reduziert (<0,3%).

Wie wird CBD Öl für Hunde hergestellt?

In Deutschland und Österreich wird industrieller Hanf für CBD-Produkte ausschließlich kontrolliert und von geprüften Landwirten angebaut. Das Saatgut ist zertifiziert und der THC-Gehalt der Sorte darf 0,2% nicht übersteigen. Damit ist sichergestellt, dass die Pflanze so gut wie keine psychoaktiven Substanzen enthält.
Das CBD wird aus der Hanfpflanze extrahiert und in einem bestimmten Verhältnis mit Hanfsamenöl gemischt.

Wie wirkt CBD Öl für Hunde?

Wie CBD im menschlichen Körper wirkt, ist noch nicht vollständig erforscht. Bekannt ist, dass CBD an zwei verschiedenen Rezeptoren im Körper andockt. Dort unterstützt es ein körpereigenes CBD-System (das Endocannabinoid-System). Dieses System ist wichtig für

  • die Leistung des Abwehrsystems,
  • die Schmerzwahrnehmung,
  • die Entstehung von Ängsten,
  • die Stimmungslage und
  • die Regulation von Appetit, Schlaf und Körpertemperatur.

Auch Hunde besitzen dieses körpereigene CBD-System zur Regelung verschiedenster Funktionen. Man geht heute davon aus, dass die Wirkungsweise von CBD beim Hund auf ähnlichen Prinzipien beruht wie beim Menschen.

Wann kann ich CBD Öl für Hunde einsetzen?

Über die Wirksamkeit von CBD Öl bei Tieren und speziell bei Hunden gibt es noch kaum aussagekräftige Studien. In einer Untersuchung konnte gezeigt werden, dass durch eine CBD-Therapie arthrosegeplagte Hunde weniger Schmerzen hatten. Eine amerikanischen Studie bestätigte die positive Wirkung von CBD Öl bei epileptischen Hunden.

Darüberhinaus gibt es keine eindeutigen wissenschaftlichen Aussagen.

Inzwischen verwenden viele Hundebesitzer CBD Öl als unterstützende Nahrungsergänzung für ihren Vierbeiner und berichten von positiven Effekten in folgenden Fällen:

  • Nervosität, Ängstlichkeit und Stress
  • Infektionen
  • Immunschwäche
  • Schmerzen
  • Epilepsie
  • Hauterkrankungen
  • Arthritis
  • Wundheilung
  • Verdauungsstörungen
  • Übelkeit
  • Problemen mit Haut und Fell

Wie soll ich CBD Öl für meinen Hund dosieren?

Grundsätzlich eignet sich CBD Öl nicht für einen kurzfristigen Einsatz bei Akutfällen. CBD kann bei Hunden erst dann seine gesundheitsfördernde Wirkung entfalten, wenn es über einen längeren Zeitraum verabreicht wird.
Wenn du CBD Öl für deinen Vierbeiner einsetzt, gib es mindestens 3 Wochen am Stück. Solange braucht der Stoffwechsel, bis er sich auf das Öl eingestellt hat. In dieser Zeit kannst du auch herausfinden, wie dein Hund das Öl verträgt. Nach 3 Monaten solltest du eine Pause einlegen.

Das CBD Öl im Handel bekommst du meist in zwei verschiedenen Konzentrationen, nämlich 5% und 10%.

Welche Konzentration du verwendest, ist abhänging vom Körpergewicht deines Hundes und vom Einsatzzweck.

  • Für Hunde unter 20 kg reicht eine Konzentration von 5%. Hunden über 20 kg kannst du die 10%-ige Konzentration geben, außer wenn du mit der CBD-Gabe erst beginnst. Dann sollst du deiner Fellnase Zeit geben, sich langsam daran zu gewöhnen, bevor du die Dosis erhöhst.
  • Wenn du das Öl als Nahrungsergänzung für allgemeines Wohlbefinden gibst, reicht eine Konzentration von 2-5%. Wenn du gesundheitliche Probleme damit unterstützend behandeln möchtest, kannst du nach der Eingewöhnugsphase die 10%-ige Konzentration verwenden.

Als Dosis bewährt hat sich die Menge von 2 Tropfen pro 5 kg Körpergewicht täglich. Wenn du mit der Gabe des Öls erst beginnst, starte mit einem Tropfen täglich und erhöhe langsam innerhalb der nächsten drei Wochen auf die Zieldosis.

Abhängig vom Körpergewicht ergibt das ungefähr folgende wöchentliche Dosis:

  • bis 12 kg: 2,5 – 5 ml wöchentlich
  • 12 bis 25 kg: 5 – 10 ml wöchentlich
  • über 26 kg: 10 – 15 ml wöchentlich

Wenn du deinem Hund das Öl direkt unter die Zunge oder die Lefzen tropfst, verbessert sich die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs. Du kannst das Öl aber auch unter das Futter mischen. Wenn dein Liebling allerdings den Geschmack des Öls nicht mag, hilft vielleicht ein Stück Leberwurst mit den Öltropfen drauf.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

In der Regel wird CBD Öl von Hunden gut vertragen. Bei Überdosierung können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Müdigkeit, Schläfrigkeit
  • Niedriger Blutdruck und Schwindel
  • Trockener Mund, trockene Schleimhäute
  • Durchfall

In einer kanadischen Studie wurden die Folgen einer starken Überdosierung von CBD Öl bei Hunden untersucht. Die Nebenwirkungen waren durchwegs gering. Sie unterschieden sich kaum von denen einer Kontrollgruppe, der ein Placebo Öl verabreicht wurde.

Wenn dein Vierbeiner Medikamente bekommt, sollst du kein CBD Öl geben. Eine Wechselwirkung mit den Medikamenten ist nicht ausgeschlossen.
Ist deine Hündin schwanger, gib ihr auch kein CBD Öl.  Die Funktion der Plazenta könnte dadurch beeinflusst werden.

Wenn du Nebenwirkungen beobachtest, setze das CBD Öl ab. Wenn die Nebenwirkungen nicht kurzfristig abklingen, wende dich an deinen Tierarzt.

Was muss ich noch wissen über CBD Öl für Hunde?

Die Rechtslage

Der Verkauf CBD-haltiger Produkte erlebt im deutschsprachigen Raum seit mehreren Jahren einen regelrechten Hype. Der Anbau von Hanf ist unter genauen Auflagen und Kontrollen erlaubt. Der Verkauf CBD-haltiger Nahrungsmittel – und dazu zählt CBD Öl – bewegt sich aber in einem rechtlichen Graubereich.
Es gibt für sie weder eine Zulassung als Arzneimittel, noch als neuartiges Nahrungsmittel („Novel Food“). Das wäre nötig, damit es als Nahrungsergänzung verkauft werden darf.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist sogar der Meinung, dass CBD-haltige Nahrungsmittel gar nicht verkauft werden dürften.

Die Hersteller

CBD-haltige Produkte sind für die Hersteller von Nahrungsergänzungen derzeit das, was Nuggets für Goldgräber sind. Die Branche boomt, und die Profite können sich sehen lassen. Die Preisspanne liegt zwischen 25 und 45€ für 10 ml, hochgerechnet auf den Literpreis also zwischen 2500 und 4500€! Das führt leider auch dazu, dass manche schwarze Schafe nur am schnellen Geld interessiert sind und die Qualität der Produkte ins Hintertreffen gerät.

Unser Fazit

CBD Öl kann sich sehr gut auf die Gesundheit deines Vierbeiners auswirken. 
Wenn du dich entscheidest, es bei deinem Hund einzusetzen, solltest du Folgendes beachten:

  • CBD Öl ist kein Arzneimittel.
    Wenn du es wie ein Arzneimittel verabreichen möchtest, besprich das zuerst mit deinem Tierarzt. Er wird dir helfen, die richtige Therapie für deinen Vierbeiner auszuwählen. Möglicherweise ist CBD Öl dabei nicht die erste Wahl, aber es kann durchaus zusätzlich zur ganzheitlichen Unterstützung eingesetzt werden.

  • Es gibt erst wenige belastbare Studien zur Wirksamkeit von CBD Öl für Hunde.
    CBD Öl kann die Gesundheit deines Hundes in vielerlei Hinsicht verbessern. Aber erst wenige positive Wirkungen sind wissenschaftlich belegt. Die meisten Erfolgsgeschichten beruhen auf Erfahrungsberichten von Hundebesitzern. In Foren und sozialen Netzwerken wird oft von sehr guten Erfahrungen mit CBD Öl berichtet, z. B. bei ängstlichen und nervösen Hunden, bei Epilepsie, Arthritis und Ähnlichem. Aber man liest auch von Fällen, in denen die erhoffte Wirkung nicht eingetreten ist.

  • Kaufe nur Top-Qualität!
    • Achte auf die Herkunft der Rohstoffe und die Anbaumethode. Herbizide, Pestizide und Schwermetalle haben im CBD Öl für deinen Liebling nichts verloren. Bevorzuge EU-zertifizierte und regionale Hersteller, die Hanf in pharmazeutischer Qualität mit biologischen Methoden anbauen.
    • Vergleiche die Produkte hinsichtlich ihres CBD-Gehalts. Die CBD-Menge in Milligramm pro Tropfen soll angegeben sein.
    • Achte darauf, dass auch die Extraktionsmethode angegeben ist. Schonende Extraktion – z.B. mit der CO2-Methode – bedeutet höhere Qualität und Produktreinheit.
    • Vermeide Produkte, die ausschließlich CBD und keine anderen Cannabinoide enthalten. Erst durch die Wechselwirkung mit Terpinen (das ist der Hauptbestandteil der ätherischen Öle der Pflanze) und anderen Cannabinoiden  stellt sich ein maximaler gesundheitsfördernder Effekt ein.
    • Kaufe nur von Herstellern, die ihre Produkte einer externen Qualitätskontrolle unterziehen lassen. Du erkennst das z.B. an veröffentlichten Analysezertifikaten oder unabhängigen Gütesiegeln.

  • Verwende nur speziell für Hunde hergestelltes CBD Öl.
    CBD Öl für Menschen kann für deinen Hund schädlich sein.

  • Beginne mit einer geringen Dosis.
    Gib deinem Hund Zeit, sich an das CBD Öl zu gewöhnen. Beobachte ihn genau, wie er darauf reagiert und setz es ab, wenn er unverträglich reagiert oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Im Zweifel sprich mit deinem Tierarzt.

  • Hab Geduld!
    Sehr wahrscheinlich dauert es Wochen, bis sich der Stoffwechsel deines Vierbeiners an die Umstellung gewöhnt hat. Danach erst werden die positiven gesundheitlichen Effekte sichtbar. Manche Hunde sprechen schneller und intensiver auf eine Therapie mit CBD Öl an, bei manchen Hunden dauert es länger. Und es gibt auch Fälle, in denen die Therapie nicht den gewünschten Effekt bringt.

Wenn du dich an diese Empfehlungen hältst und die Verträglichkeit bei deinem Hund genau beobachtest, kann CBD Öl eine wertvolle Nahrungsergänzung für ihn sein. Es kann sein physisches und psychisches Wohlbefinden ganzheitlich fördern und in bestimmten Fällen auch körperliche Beschwerden lindern.

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